Höhere Inflationserwartungen führen auch in der Schweiz zur einer Zinswende
Die Schweizerische Nationalbank überrascht mit einer Zinserhöhung von 50 Basispunkten – weitere Zinsschritte sollten folgen.
30. Juni 2022
Die Schweizerische Nationalbank hat anlässlich der geldpolitischen Lagebeurteilung von Mitte Juni den Leitzins um 50 Basispunkte angehoben – die erste Zinserhöhung seit 2007. Grund für die Straffung der Geldpolitik ist die inflationäre Entwicklung. Im Mai 2022 lag die Inflation in der Schweiz mit 2,9 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2008.
Mit der Erhöhung der Leitzinsen will die Nationalbank verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift. Trotz der Zinserhöhung liegt die neue Inflationsprognose der SNB deutlich über den Einschätzungen vom März. Im laufenden Jahr rechnet die SNB neu mit einer Jahresinflation von 2,8 Prozent, 2023 soll die Teuerung bei 1,9 Prozent und 2024 bei 1,6 Prozent liegen.
Ohne den jüngsten Zinsschritt läge die Prognose deutlich höher. Das Mandat der Schweizerischen Nationalbank gibt der Preisstabilität im Vergleich zu der Konjunkturentwicklung den Vorrang – der Zinsschritt ist deshalb durchaus verständlich. Wir erwarten weitere Zinsschritte der SNB – aufgrund des Risikos einer schnellen Aufwertung des Schweizer Franken wird das Tempo in Zukunft aber stark von den Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank abhängen.
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3. Oktober 2024
«Ein Emergency Cut, der nicht angezeigt war»
Die US-Notenbank Fed vollzog mit der Zinssenkung um ganze 50 Basispunkte im September 2024 einen «Emergency Cut», der eigentlich gar nicht angezeigt gewesen wäre. Die Märkte reagierten gnädig und erhalten nun auch noch Unterstützung von der Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank, die allerdings mit der Liquiditätsverknappung gleichzeitig die Konjunkturentwicklung auch wieder in Schach hält.
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