Was folgt auf den Corona-Crash?

Sind die massiven Kursrückgängen an der Börse gerechtfertigt? Sollen Anlegerinnen und Anleger jetzt Aktien kaufen oder verkaufen?

12. März 2020

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«Notstand» ist das Wort der Stunde. Nicht nur im Tessin, wo ihn die Behörden gestern offiziell ausgerufen haben. Er gilt auch für die Finanzmärkte und für das tägliche Leben, das durch das Coronavirus immer stärker beeinträchtig wird. Es ist auch klar, dass die behördlichen Schutzmassnahmen negative Auswirkungen auf die volkswirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Länder haben werden – auch in Europa und der Schweiz. Umso mehr, als eine baldige Normalisierung der Lage derzeit als wenig wahrscheinlich erscheint.

Selbst Nachrichten über eine Normalisierung der Situation in China, wie sie seit ein paar Tagen kolportiert werden, verpuffen in der Finanz-Community wirkungslos. Gerade von Schweizer Unternehmen ist aber zu hören, dass sie die Produktion in China in den letzten Tagen wieder hochfahren. Diese Informationen sind deckungsgleich mit den Bemühungen der chinesischen Regierung, die zum Courant normal übergehen will.

Das Epizentrum der Corona-Krise hat sich in den letzten Tagen nach Europa verlagert. Kein Tag vergeht, ohne dass die Behörden neue einschränkende Massnahmen erlassen. Besonders zu leiden haben Unternehmen, die im Reise- und Freizeit-Sektor tätig sind.

Dabei haben die verschiedenen politischen Initiativen – seien sie nun geld- oder fiskalpolitischer Natur – bisher keinen positiven Effekt auf die internationalen Finanzmärkte gezeitigt. Die Frage stellt sich, wie viel tiefer die Aktienkurse von den erzielten Niveaus noch sinken können. Der Swiss Market Index hat in den vergangenen vier Wochen Stand heute mehr als 30 Prozent verloren. Ein echter Crash.

Die Kursverwerfungen an den Börsen der letzten Tage implizieren nachhaltig tiefere Gewinne für viele Jahre. Zwar müssen Anleger in den nächsten zwei bis drei Quartalen mit deutlichen Gewinnrückgängen bei den Unternehmen rechnen. Wir sind aber der Auffassung, dass die langfristigen Gewinnaussichten gerade für Aktien der gut etablierten Unternehmen der Schweiz aus dem produzierenden Sektor intakt sind.

Deshalb sehen wir nach der massiven Kurskorrektur für Investoren mit der nötigen Risikotoleranz sowie einem langfristigen Anlagehorizont nun vermehrt attraktive Einstiegsmöglichkeiten. Vor allem bei Firmen mit ausreichendem Liquiditätspolster, bei denen ein Konkurs aufgrund der Corona-Krise als unwahrscheinlich erscheint und deren Geschäftsmodell durch das Virus nicht grundsätzlich in Frage gestellt wird.

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«Knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt»

Im ersten Quartal 2024 sind die Konsumenten- und US-Konjunkturzahlen zum Teil besser als erwartet ausgefallen. Insgesamt lagen die Konjunkturdaten aber im Rahmen der Erwartungen. Für echte Überraschungen sorgten dagegen die Zentralbanken von Japan und der Schweiz. «Die Schweizer Zinssenkung befeuert Spekulationen, dass die Inflation zurückkommen könnte, weshalb knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt werden», sagt Reto Huenerwadel im Video.

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