Facebook, Datengold und Manipulationsvorwürfe

Das weltweit grösste soziale Netzwerk verzeichnet infolge einer Datenaffäre den grössten Tagesverlust seit fünf Jahren. Dies hat nicht nur auf den Technologiesektor Auswirkungen, sondern auf die ganze Börse.

21. März 2018

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Die britische Firma Cambridge Analytica soll Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Mitgliedern verwendet haben, um unerlaubt Wahlwerbung zu betreiben und so den US-Wahlkampf von Donald Trump zu unterstützen. Ob dabei gegen Gesetze verstossen wurde, wird jetzt untersucht. Die Facebook-Aktie verlor seit Bekanntwerden der Untersuchung 9 Prozent. Und auch die Börsen gingen in die Knie: Der Dow Jones etwa schloss am Montag mit einem Minus von 1 Prozent.

Wie kann es sein, dass die Schlagzeile über ein einzelnes Unternehmen eine so grosse Auswirkung hat? Kein Frage, Daten sind Gold wert und eines der wichtigsten Assets in der heutigen Zeit. Werden diese missbräuchlich verwendet, in Kombination mit geographisch unterschiedlich angesiedelten Unternehmen sowie einem politischen Ereignis, schlagen die Wellen hoch.

Zudem werden die Stimmen lauter, welche neue Massnahmen zum Schutz der Daten fordern. Ein neues Datenschutzgesetz mit scharfen Sanktionen für fehlbare Unternehmen steht in Europa kurz vor Einführung. Das heisst: Für Firmen wie Facebook werden die Aufwendungen und die Kosten für die Umsetzung der neuen regulatorischen und rechtlichen Auflagen steigen, was kurzfristig einen negativen Impact auf den Gewinn hat.

Und die grossen Gewichte der Tech-Giganten in den Börsenbarometern wirken sich dann auf die ganze Börse aus. Im S&P500 sind die Top 5 alles Technologieunternehmen respektive technologienahe Firmen. Sie machen gemeinsam rund 14 Prozent aus. Namentlich handelt es sich um Apple, Alphabet (Google), Amazon, Microsoft sowie Facebook. Im Dow Jones ist das Technologiegewicht noch ausgeprägter. Dort haben Apple und Microsoft einen Anteil von rund 24 Prozent.

Die zunehmende Digitalisierung bringt neue Herausforderungen für Unternehmen, Staaten und Privatpersonen mit sich. Herausforderungen bedeuten aber auch Chancen und die dynamischen Unternehmen des Technologiesektors wissen diese zeitnah umzusetzen.

Entsprechend gross ist auch die Kursfantasie solcher Unternehmen an der Börse. Die starke Performance der IT-Branche kann bei schlechten Neuigkeiten aber auch schnell zu Gewinnmitnahmen und markanten Kurskorrekturen führen. In vielen Fällen handelt es sich jedoch um eine Übertreibung, denn das Kerngeschäft und somit die Ertragsbringer der oft hoch profitablen Unternehmen fallen nicht von heute auf morgen weg.

So können Ereignisse wie die aktuellen bei Facebook als Kaufgelegenheit genutzt werden. Wie immer aber gilt auch in diesem Fall: Über eine ausreichende Diversifikation der Titel im Portfolio müssen Klumpenrisiken minimiert und muss das Ertrags-Risiko-Verhältnis optimiert werden.

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