Corona: Impfstoffkandidaten biegen auf die Zielgerade ein
Verschiedene Unternehmen arbeiten an einem Corona-Impfstoff. Zwei unterschiedliche Ansätze sind im Rennen. Die Börse hat schon reagiert.
26. November 2020
Die positiven Studienergebnisse für die ersten Corona-Impfstoffe sorgten an den Börsen für heftige Kursreaktionen. Dieser Umstand zeigt die grosse Bedeutung, welche dem noch offenen Rennen um die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffs an den internationalen Finanzmärkten beigemessen wird. Wir wagen vor diesem Hintergrund eine Lagebeurteilung:
Auf der einen Seite sind das amerikanisch-deutsche Duo Pfizer/BioNTech und das amerikanisch-schweizerische Paar Moderna/Lonza die Kandidaten mit den mitunter am weitesten fortgeschrittenen Corona-Impfstoffen. Besonders interessant dabei: Die Impfstoffe beider Konglomerate basieren auf mRNA-Molekülen (Boten-Ribonukleinsäure) – einer neuen, bisher wenig erforschten Technologie. Gemäss ersten Tests lieferten beide Präparate mit einer Effektivität von rund 95% ähnlich gute Resultate.
Traditionelle Verfahren sind aufwändiger
Auf der anderen Seite setzt das britisch-schwedische Unternehmen AstraZeneca in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford in der Entwicklung ihres Corona-Impfstoffes auf ein traditionelles und bewährtes Verfahren. Diese Vorgehensweise ist deutlich günstiger und einfacher in der Handhabung. Allerdings ist die Herstellung deutlich aufwändiger und sehr zeitintensiv. Gemäss ersten Testergebnissen erzielt auch dieser Impfstoff eine gute Wirksamkeit von rund 70%. Ebenfalls im Rennen, allerdings noch ohne Testergebnisse, ist das US-Unternehmen Johnson & Johnson.
Erwartungsgemäss machten die Aktien der erwähnten Unternehmen an den Börsen deutliche Kurssprünge. Wer allerdings jetzt noch einsteigen möchte hat aus unserer Sicht den richtigen Zeitpunkt verpasst. Das dem Corona-Impfstoff zurechenbare zusätzliche Kurspotential ist grösstenteils in den aktuellen Bewertungen bereits enthalten.
Dies zeigt ein Blick auf die Aktienkursentwicklung der entsprechenden Unternehmen – mit Ausnahme von Moderna tendieren deren Aktien seit einiger Zeit bestenfalls seitwärts. Zudem sind viele Fragezeichen im Zusammenhang mit der Impfstoffentwicklung noch unbeantwortet. Angesichts der jüngsten Entwicklung der Covid-19-Fallzahlen dürften, zumindest vorübergehend, noch einmal die sogenannten «Stay-at-Home»-Unternehmen profitieren.
Artikel teilen
27. März 2024
«Knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt»
Im ersten Quartal 2024 sind die Konsumenten- und US-Konjunkturzahlen zum Teil besser als erwartet ausgefallen. Insgesamt lagen die Konjunkturdaten aber im Rahmen der Erwartungen. Für echte Überraschungen sorgten dagegen die Zentralbanken von Japan und der Schweiz. «Die Schweizer Zinssenkung befeuert Spekulationen, dass die Inflation zurückkommen könnte, weshalb knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt werden», sagt Reto Huenerwadel im Video.