Zinsprognose: 2024 werden sich die Leitzinsen in der Schweiz nicht ändern
Das Ende des Zinszyklus ist erreicht – die hohen Markterwartungen für schnelle Zinssenkungen dürften aber kaum erfüllt werden.
3. Januar 2024
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat an ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung am 14. Dezember 2023 beschlossen, den SNB-Leitzins unverändert bei 1,75 Prozent zu belassen. Die Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden wie bisher bis zu einer bestimmten Limite mit dem SNB-Leitzins von 1,75 Prozent verzinst, oberhalb der Limite mit 1,25 Prozent.
Inflationsrate bleibt moderat
Im letzten Quartal 2023 hat der Inflationsdruck in der Schweiz weiter nachgelassen. Im November 2023 lag die Teuerung nur mehr bei moderaten 1,4 Prozent. Besonders die geringere Teuerung im Tourismusbereich war für den Rückgang verantwortlich, aber auch Treibstoffe, Heizöl und Fruchtgemüse sind billiger geworden. Die SNB passt aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung ihre Inflationsprognose für die kommenden Jahre leicht nach unten an. Die Schweizer Währungshüter prognostizieren nun eine Inflation von 1,9 Prozent für 2024 und 1,6 Prozent für 2025. Dies bedeutet, dass die Inflationsrate in der Schweiz dauerhaft innerhalb des von der SNB für Preisstabilität festgelegten Bereichs von 0 bis 2 Prozent liegen würde.
Die Schweiz verzeichnete im dritten Quartal 2023 ein moderates Wachstum des Bruttoinlandprodukts. Gemäss der SNB könnte das künftige Wachstum durch die schwache Nachfrage aus dem Ausland und straffere Finanzierungsbedingungen in der Schweiz und international weiter negativ beeinträchtigt werden.
Keine Zinssatzsenkungen erwartet
Aufgrund der sehr tiefen Arbeitslosenraten in der Schweiz, der insgesamt weiterhin soliden wirtschaftlichen Entwicklung und der aktuellen Inflationsprognose der SNB erwarten wir im Jahr 2024 keine Zinssatzsenkungen. Dies im Gegensatz zu den hohen Erwartungen vieler Marktteilnehmer, die bereits ab Mitte 2024 von einer ersten Senkung des SNB-Leitzinses um 25 Basispunkte ausgehen.
In der Vergangenheit haben wir immer argumentiert, dass eine Zentralbank in grösseren Zinszyklen denkt. Einzelne Zinsschritte sind deshalb eher weniger zu erwarten. Dies gilt insbesondere auch für die SNB. Die vom HBL Asset Management erwarteten unveränderten Leitzinsen für das Jahr 2024 sollten in der Folge dazu führen, dass sich die stark inverse Zinskurve wieder etwas normalisiert und die Festhypotheken mit mittleren und langen Laufzeiten von den aktuellen Niveaus wieder leicht ansteigen werden. Kurzfristige Saron-Hypotheken dürften dagegen mehr oder weniger auf dem heutigen Niveau verharren.
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