Düstere Zeiten für die türkische Landeswährung

Seit Jahresbeginn hat die türkische Lira mehr als 35 Prozent an Wert verloren. Schuld daran ist die Währungspolitik und der daraus resultierende Vertrauensverlust.

3. Dezember 2021

Istanbul Fatih Encan Unsplash

Das Leben in Istanbul wird teurer: Der Preiszerfall der Lira hat für die Menschen in der Türkei einen Kaufkraftverlust zur Folge. (Bild: Fatih Encan/Unsplash)

Die jüngsten Zinssatzsenkungen und Aussagen des türkischen Präsidenten haben die Währungskrise nochmals akzentuiert. Zu Jahresbeginn musste man für eine türkische Lira knapp 12 Rappen zahlen – heute kostet die Lira nur noch 7.5 Rappen.

Entgegen der gängigen Wirtschaftslehre und unter Einflussnahme der Politik auf die Zentralbank wurden in der Türkei die Leitzinsen gesenkt, um die Inflation von über 20% zu bekämpfen und die Investitionen aus dem Ausland zu fördern. Diese Entscheidung führte jedoch zu einer noch höheren Inflation, zu einer Abwertung der Währung und zu einem Vertrauensverlust ausländischer Investoren.

Eine weitere Konsequenz ist, dass viele Menschen in der Türkei immer mehr an Kaufkraft verlieren. Zudem ist es für die Türkei deutlich teurer geworden ihre Fremdwährungs-Schulden von USD 240 Mia. zu bedienen. Um sich aus dieser Abwärtsspirale zu entziehen, muss die Türkei das Vertrauen der ausländischen Investoren zurückgewinnen, in dem sie die Unabhängigkeit der Zentralbank und deren Politik wieder sicherstellt. Sonst droht dem Land am Bosporus die Pleite.

Chart Türkische Lira

Wertentwicklung der türkischen Lira in Schweizer Franken: In den letzten zehn Jahren hat die türkische Währung rund 85 Prozent an Wert eingebüsst. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management)

Artikel teilen

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um diesen Inhalt anzusehen.

Finanzmarkt-Update 04|2024

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um dieses Video anzusehen.

27. März 2024

«Knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt»

Im ersten Quartal 2024 sind die Konsumenten- und US-Konjunkturzahlen zum Teil besser als erwartet ausgefallen. Insgesamt lagen die Konjunkturdaten aber im Rahmen der Erwartungen. Für echte Überraschungen sorgten dagegen die Zentralbanken von Japan und der Schweiz. «Die Schweizer Zinssenkung befeuert Spekulationen, dass die Inflation zurückkommen könnte, weshalb knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt werden», sagt Reto Huenerwadel im Video.

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um diesen Inhalt anzusehen.

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um diesen Inhalt anzusehen.