Wieso die effiziente Nutzung der Produktionsfaktoren immer wichtiger wird

Arbeitsressourcen werden mit dem demografischen Wandel der Gesellschaft zunehmend knapp. Effizienz in der Wirtschaft wird deshalb in Zukunft zum springenden Punkt.

3. Februar 2023

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«Entsprechend dem Bevölkerungswachstum der Schweiz ist zumindest für die Zukunft sicher, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in dem Ausmass verschärft, in dem sich die Babyboomer-Generation vom Arbeitsmarkt verabschiedet.»

Wer an den internationalen Finanzmärkten von aktiver Wirtschaftspolitik spricht, hat in der Regel die Geld- oder die Fiskalpolitik im Hinterkopf. Naturgemäss wird dabei die Fiskalpolitik, also das aktive Bewirtschaften – Erhöhung oder Minderung – der Einnahmen respektive Ausgaben der Staatsfinanzen, gerade in einem Wahljahr wie 2023 politisch und medial ausgeschlachtet.

Allerdings sind die Finanzmittel, über die die Fiskalpolitik verfügen kann, deutlich geringer als jene der Geldpolitik. Während die Schweizerische Nationalbank (SNB) mit ihrer Geldpolitik innert relativ kurzer Zeit mehrere hundert Milliarden Franken bewegen kann, ist dies der Fiskalpolitik in der Schweiz nicht möglich. Auch wenn die beiden Politikbereiche unterschiedlich geartet sind und einen anderen Einfluss auf die Wirtschaft der Schweiz haben, lässt sich festhalten, dass das mediale Interesse an der Geldpolitik in der Schweiz, relativ zur ihrer geldmässigen Bedeutung, deutlich geringer ist als dasjenige an der Fiskalpolitik.

Beschränkte Arbeitsmarkt-Ressourcen

Dies scheint sich aber langsam zu ändern. Herr und Frau Schweizer sind wohl die geldpolitischen Instrumente wenig geläufig. Der Geld- und Fiskalpolitik gemeinsam ist, dass sie in erster Linie die Nachfrage in der Wirtschaft adressieren. Über höhere oder tiefere Steuern lässt sich beispielsweise der Konsum der privaten Haushalte senken oder erhöhen. Ähnliches gilt für eine Zinserhöhung oder -senkung durch die SNB.

Eine solche Politik mag mehr oder weniger erfolgreich sein, wenn die Produktionsfaktoren einer Wirtschaft – Arbeit, Boden und Kapital – nicht vollständig erschöpft sind. Ein besonderes Augenmerk gilt in diesem Zusammenhang dem Arbeitsmarkt. Während Boden und Kapital auch in der aktuellen Situation wohl keine limitierenden Faktoren darstellen, lässt sich Ähnliches für den Arbeitsmarkt nicht sagen.

Politischer Fokus auf Angebotsseite richten

So wurde beispielsweise im Januar 2023 bekannt, dass die Arbeitslosenrate der Schweiz im Dezember mit 1,9 Prozent den tiefsten Stand seit rund 19 Jahren erreicht hat. Verschiedentlich wird dabei argumentiert, dass die tiefe Arbeitslosigkeit vor allem auch strukturelle Gründe habe. Entsprechend dem Bevölkerungswachstum der Schweiz ist zumindest für die Zukunft sicher, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in dem Ausmass verschärft, in dem sich die Babyboomer-Generation vom Arbeitsmarkt verabschiedet.

Die Folge anhaltend tiefer Arbeitslosenrate wäre wohl ein beständiger Druck hin zu höheren Lohnforderungen der Arbeitnehmer. Eine wachstumsfördernde Geld- oder Fiskalpolitik dürfte diese Situation noch zusätzlich befeuern. Vor diesem Hintergrund sollte der politische Fokus vor allem auch auf der Angebotsseite der Wirtschaft sein und Rahmenbedingungen für eine effiziente Nutzung der Produktionsfaktoren schaffen. Auch dafür hat die Politik Initiativen. Sie finden aktuell allerdings deutlich weniger Gehör, als dies wünschenswert wäre.

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