US-Präsidentschaftswahlen: So kalkulieren die Demokraten

Die Strategie für das Duo Biden/Harris könnte sich auszahlen. Vor dem Parteitag der Republikaner und den Fernsehdebatten haben sie einen Vorsprung gegenüber Amtsinhaber Trump.

28. August 2020

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Mit dem Parteitag der Demokraten, der offiziellen Kandidatur von Joe Biden als Herausforderer und der Nomination von Kamala Harris als dessen Vizepräsidentin ist der Kampf um das US-Präsidentenamt in der zweiten Augusthälfte in seine heisse Phase getreten. In den nächsten drei Monaten dürfte er ein gleichermassen dominantes Thema für Medien und Finanzmärkte sein.

Aus dem letzten Wahlkampf vor rund vier Jahren und aus den letzten vier Jahren Präsidentschaft Trump wissen wir, dass der Umgangston ruppig sein dürfte. Während die Kandidatur Trump wenig offene Fragen mit sich bringt, ist die Position der Demokraten als Herausforderer wohl erklärungsbedürftiger. Von Präsident Trump wissen wir, dass er mit seinen Anliegen und Vorstössen die Wähler rechts der Mitte adressiert.

Möge sich der aktuelle Präsident ruhig exponieren

Was ist aber die Strategie der Demokraten? Der Herausforderer Biden hat sich lange bedeckt gehalten und das Feld dem Präsidenten Trump überlassen. Dies hat wohl weniger mit der Angst vor einer harten Auseinandersetzung zu tun, wie dies Präsident Trump zu verschiedenen Gelegenheiten vorgeschlagen hat, es ist wohl eher Kalkül seitens der demokratischen Partei im Sinne von: Möge sich der aktuelle Präsident ruhig exponieren – er fügt sich selbst mit seiner Art den grössten Schaden zu.

Besondere Bedeutung kommt im US-Präsidentschaftswahlkampf traditionell der Wahl des möglichen Vizepräsidenten zu. Das ist auch dieses Jahr nicht anders. Mit der Wahl von Kamala Harris hat sich Herausforderer Biden nicht für eine Kandidatin am linken Rand der demokratischen Partei entschieden. Dies mag wohl unter gewissen Anhängern für Unmut gesorgt haben, scheint aber bewusst in Kauf genommen worden zu sein. Es ist wohl die Einschätzung der Kandidatur Biden/Harris, dass Herr Trump für diese Personen sowieso nicht wählbar sei und es sich eher lohnt, die Wähler in der Mitte des politischen Spektrums mit dem Wahlkampf anzusprechen.

Wie in jedem Wahlkampf geht es darum den Medianwähler an Bord zu holen. Besonders wichtig für eine erfolgreiche Kandidatur Biden/Harris ist nun aber, dass sie möglichst viele Wähler mobilisieren können, da sich ansonsten die Wahlverhältnisse wiederum ändern werden. Sie müssen also auch das linke Parteispektrum der demokratischen Partei bei Laune halten. Niemand kann dies in der gegenwärtigen Situation aber wohl besser als Präsident Trump selbst mit seinen verschiedenen Wortmeldungen. Zumindest gemessen an den letzten Umfragen könnte sich die Strategie für die Demokraten rund um die Kandidatur Biden/Harris auszahlen. Vor dem Parteitag der Republikaner und den ersten grossen Fernsehdebatten haben die Herausforderer einen grossen Vorsprung gegenüber der Kandidatur Trump. 

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