Die Preise für japanische Waren steigen wieder

Das Land der aufgehenden Sonne hat unter Premierminister Shinzo Abe zu neuer wirtschaftlicher Stärke gefunden.

30. Januar 2020

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Die Wirtschaft in Japan hat in den letzten Monaten und Quartalen eine sehr erfreuliche konjunkturelle Entwicklung erlebt. Nach schwierigen Zeiten um die Jahrtausendwende hat Japan in den letzten Jahren trotz einer weiterhin schwierigen demographischen Entwicklung auf den Wachstumskurs zurückgefunden.

So ist die Arbeitslosenrate seit Ende 2009 von 5.4% auf zuletzt 2.2% gefallen. Dies ist der tiefste Wert seit beinahe 30 Jahren. Auch wenn die anhaltende Alterung der japanischen Bevölkerung einen gewissen Beitrag zu dieser Entwicklung beigetragen hat, ist dieser erfreuliche wirtschaftliche Trend nicht zuletzt auf einige strukturelle Änderungen der japanischen Wirtschaft zurückzuführen. Er lässt sich gut wie folgt beschreiben: Ähnlich der Schweiz ist auch Japan ein Land, das über verhältnismässig wenige natürliche Ressourcen verfügt. Der verarbeitende Sektor muss deshalb viele Werkstoffe importieren, bevor die produzierten Einheiten in der Folge wieder in die Welt exportiert werden.

Über Jahre war Japan dabei in der misslichen Situation, dass die Preise für diese Importgüter stärker gestiegen sind als die Preise, welche die Unternehmen mit ihren exportierten Gütern einnehmen konnten. Die Preise für in Japan produzierte Unterhaltungselektronik waren sogar stark rückläufig, während gleichzeitig die Produzenten die verarbeiteten Werkstoffe immer teurer einkaufen mussten. Eine Entwicklung, die sich stark negativ auf die Margen dieser Unternehmen und damit auf die Gesamtwirtschaft ausgewirkt hat.

In den letzten Jahren ist es hier zu einer grundsätzlichen Neuentwicklung gekommen. Seit dem Ende des Jahres 2014 kann vermehrt beobachtet werden, dass es Japan trotz Aufwertung des JPY gelingt, im Vergleich zu den Importpreisen bei den Kunden zum Teil deutlich höhere Verkaufspreise durchzusetzen. Eine Entwicklung die vorgängig nur sehr selten beobachtet werden konnte und klar für die verbesserte Struktur der japanischen Unternehmen spricht.

Auch seitens der Inflation hat sich in Japan in den letzten Jahren eine Änderung ergeben. Nach Jahren mit deflationären Tendenzen hat Japan in den letzten Monaten vermehrt positive Inflationsraten in der Grössenordnung von bis zu 1% ausgewiesen. Die Folge dieser erfreulichen Konjunkturzahlen ist eine politische Stabilität, wie sie in Japan zuletzt selten war. Shinzo Abe regiert das Land bereits in der dritten Amtszeit in Folge als Premierminister.

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