Preiszerfall bei den Rohstoffpreisen – eine Trendumkehr ist vorerst nicht absehbar
Einmal mehr werden Rohstoffe ihrem Ruf gerecht, stark vom klassischen Wirtschaftszyklus von Auf- und Abschwung abhängig zu sein.
6. März 2024

Preise für Nickelerz-Gestein (im Bild) und andere Rohstoffe sind derzeit im Fallen begriffen. (Bild: Adobe Stock)
Der Bloomberg Commodity Index spiegelt die Preisbewegungen von 20 unterschiedlichen Rohstoff-Terminkontrakten wider. Der Index hat seit seinem Höchststand im Juni 2022 rund 30 Prozent an Wert eingebüsst (siehe Grafik). Diese Entwicklung hat mehrere Gründe. Der wirtschaftliche Aufschwung folgend auf die Corona-Pandemie führte zu einer Preis-Rallye bei Rohstoffen wie beispielsweise Nickel, Kupfer, Lithium aber auch Erdöl oder Erdgas. Zudem beflügelten ungünstige Wettereinflüsse die inflationären Tendenzen bei den Kosten für Agrarrohstoffe.

Die Preise bilden sich zurück (Index in Pkt.): Seit dem Höchststand im Juni 2022 hat sich die Bewertung des Rohstoffmischindex von Bloomberg um rund 30 Prozent reduziert. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management; Daten per 04.03.2024)
Engpässe wegen Ukraine-Krieg
Nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine schnellten die Rohstoff-Preise zusätzlich in die Höhe, da ein allgemeiner Versorgungsengpass befürchtet wurde. In der Konsequenz wurden die Lagerbestände wichtiger Rohstoffe weltweit auf- und die Produktionskapazitäten ausgebaut. Geopolitische Überlegungen, wie die Bildung von Notvorräten kritischer Rohstoffe, befeuerten die Lagerbildung zusätzlich.
Inzwischen hat diese Entwicklung deutlich an Fahrt verloren. Die von den Zentralbanken eingeleitete Zinswende und die damit einhergehende wirtschaftliche Verlangsamung, führten zu einer sinkenden Nachfrage bei gleichzeitig hohen Lagerbeständen. Die Folge ist ein regelrechter Preiszerfall bei den meisten Rohstoffen – eine Trendumkehr ist vorerst nicht absehbar.
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