Immobilienmarkt Schweiz: Trotz hoher Leerstände keine Preiskorrektur
Die Leerwohnungsziffer in der Schweiz ist so hoch wie 1998 nicht mehr. Trotzdem ist vorerst nicht mit sinkenden Immobilienpreisen zu rechnen.
30. Januar 2020

Leere Wohnungen: Die Leerstandsquote ist in den letzten Jahren stark angestiegen. (Bild: Adobe Stock)
Der Anlagenotstand vieler Investoren und die anhaltend tiefen Zinsen in der Schweiz hinterlassen zunehmend auch Spuren auf dem hiesigen Immobilienmarkt. So haben sich in den letzten Jahren die von Banken gesprochenen Hypotheken beständig weiter erhöht und sind in lediglich 10 Jahren um bemerkenswerte 25% angestiegen.
Dabei hat der Zuwachs der Hypothekarschulden in der Schweiz den Anstieg der Wirtschaftskraft auch in den letzten Jahren deutlich übertroffen. Die Folge ist ein im Jahr 2019 deutlich höherer Verschuldungsgrad der Schweiz. Während ein Teil dieser Entwicklung auf die gestiegene Attraktivität des Eigenheims zurückgeführt werden kann, ist es dennoch eine Zeitreihe, welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) auch in den kommenden Monaten genau beobachten wird.
Leerstandsquote und Zinsumfeld im Vergleich

Im Unterschied zu den späten 90er-Jahren notieren die Zinsen heute im negativen Bereich. Dies relativiert die hohe Leerstandsquote. (Quelle: Bundesamt für Statistik, SNB/Grafik: HBL Asset Management)
Für eine Beurteilung der Situation auf dem Immobilienmarkt Schweiz ist ebenfalls festzuhalten, dass die Leerstandsquote in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Mit 1.66% hat diese einen der höchsten Werte der letzten 40 Jahre erreicht. Nur in den späten 90er-Jahren verzeichnete die Leerstandsquote in der Schweiz höhere Werte. Für eine Beurteilung dieser Grösse ist allerdings zu berücksichtigen, dass – ganz im Unterschied zur Situation Ende der 90er Jahre – die aktuell historisch tiefen Zinsen und der bereits beschriebene Anlagenotstand die Problematik leerstehender Immobilien relativiert. Diese Entwicklung spricht denn auch nicht für eine baldige und deutliche Korrektur der Immobilienpreise.
Bemerkenswert sind auch die regionalen Unterschiede. Während beispielsweise in den urbanen Zentren Zürich, Genf und Basel die Leerstandsquote bei rund 1% oder weniger steht, beträgt der vergleichbare Wert im Kanton Solothurn deutlich höhere 3.4%. Im schweizerischen Durchschnitt ebenfalls erhöhte Leerstandsquoten weisen die Kantone Thurgau (2.65%) und Aargau (2.59%) auf.
Artikel teilen
15. Januar 2025
«Wir gehen von weiteren Zinssatzsenkungen aus»
Nachdem sich die Inflation stabilisiert hat, haben die Zentralbanken ihre Leitzinsen gesenkt. «Wir gehen von weiteren Zinssatzsenkungen im nächsten Jahr aus», so Reto Huenerwadel, Anlagechef der Hypothekarbank Lenzburg. Was es noch zum Start in das neue Börsenjahr zu beachten gibt, erfahren Sie im Video.
Abonnieren Sie #hblasset
Bleiben Sie auf dem Laufenden und abonnieren Sie kostenlos unseren #hblasset Anlageservice für private Investor:innen digital per E-Mail oder als Magazin per Post.