Gespannte Aufmerksamkeit beim jährlichen Treffen der führenden Notenbanken in Jackson Hole

Die Inflation steht erneut im Mittelpunkt der Diskussionen beim diesjährigen Treffen der globalen Notenbanken.

30. August 2023

In Jackson Hole (USA) findet jedes Jahr seit 1982 im Spätsommer die wichtigste Zentralbanken-Konferenz der Welt statt.

Das Thema am diesjährigen Jackson Hole Economic Symposium lautet «Structural Shifts in the Global Economy». (Bild: Adobe Stock)

Vor einem Jahr sorgte Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank, mit seiner Rede auf dem Notenbanker-Treffen in Jackson Hole für Aufsehen. Er versprach, dass die US-Zentralbank trotz wirtschaftlicher Herausforderungen die Inflation in den Griff bekommen werde. Nun, ein Jahr später, hat sich die Lage verändert: Die US-Inflation ist von 9 Prozent auf 3 Prozent gesunken. Es scheint, dass die Fed auf dem richtigen Weg ist, die Inflation auf das jährliche Ziel von 2 Prozent zurückzuführen und gleichzeitig eine Rezession zu vermeiden.

In seiner diesjährigen Eröffnungsrede anerkannte Powell die erzielten Fortschritte, betonte jedoch, dass die Inflation immer noch über dem Niveau liegt, das politische Entscheidungsträger als angemessen erachten. Er hob hervor, dass die Fed flexibel bleiben wird, während sie weitere Schritte in Betracht zieht. Allerdings gab er keine Anzeichen dafür, dass die US-Notenbank in absehbarer Zeit mit dem Lockern der Geldpolitik beginnen wird.

Leitzinsen Im Überblick

Leitzinsen in Prozent: Die US-Notenbank hat die Zinsen im aktuellen Zyklus bisher am stärksten angehoben. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management)

Wirtschaft legt zu und flaut nicht ab

In Powells Rede war die Verblüffung darüber erkennbar, dass das Wachstumstempo zuletzt sogar leicht zugelegt hatte, statt abzuflauen, wie nach dem strammen Zinskurs zu erwarten gewesen wäre. Ungewöhnlich ist auch, dass die Arbeitslosigkeit nicht gestiegen ist, obwohl die Leitzinsen den höchsten Wert seit mehr als 20 Jahren erreicht haben. Wenig überraschend lehnte Powell eine deutliche Anhebung des Inflationsziels ab. Weitere Zinsschritte könnten also folgen, doch die vorsichtigere Herangehensweise an die Geldpolitik dürfte insgesamt positive Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben.

Das Hauptthema der diesjährigen Konferenz in Jackson Hole lautet «Strukturverschiebungen in der Weltwirtschaft». Dies lässt darauf schliessen, dass die Diskussionen auf die Idee einer langfristig möglichen höheren Inflation ausgerichtet sein werden. Diese Debatte wird wahrscheinlich erst der Anfang sein und könnte die Zentralbanker noch viele Jahre beschäftigen.

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