Die Realverzinsung notiert auf Tiefstständen – Unternehmen profitieren
Die Realrenditen – die Nominalzinsen abzüglich der Inflation – sind trotz des Anstiegs des allgemeinen Zinsniveaus wieder stark negativ.
28. Juli 2021
Die erste Corona-Welle führte zu einem Anstieg der nominellen Zinsen. Dementsprechend ist die Realverzinsung eidgenössischer Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren nach langer Zeit mit negativen Renditen wieder klar in den positiven Bereich zurückgekehrt. Inzwischen hat sich im Zuge der rasanten wirtschaftlichen Erholung sowie der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken die Inflation von den Tiefstständen gelöst. Zuletzt ist sie im Vergleich zu den Zinsen überproportional angestiegen. Diese Entwicklung schürte in Anlegerkreisen neue Sorgen, die Inflation könnte aus dem Ruder laufen. Folglich sanken die Realzinsen in den negativen Bereich ab – aktuell betragen sie rund -0.8% für oben genannte Wertpapiere. Negative Realzinsen machen das Halten von Spargeldern und Anleihen unattraktiv, weil das Vermögen ständig an Geldwert verliert. Im Gegensatz profitieren die Unternehmen von einer tiefen Realverzinsung, da die Finanzierungs- und damit Investitionskosten deutlich günstiger werden. In der Folge werfen Aktienanlagen höhere Renditen ab und bleiben so selbst bei den aktuellen Bewertungen weiterhin attraktiv.
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27. März 2024
«Knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt»
Im ersten Quartal 2024 sind die Konsumenten- und US-Konjunkturzahlen zum Teil besser als erwartet ausgefallen. Insgesamt lagen die Konjunkturdaten aber im Rahmen der Erwartungen. Für echte Überraschungen sorgten dagegen die Zentralbanken von Japan und der Schweiz. «Die Schweizer Zinssenkung befeuert Spekulationen, dass die Inflation zurückkommen könnte, weshalb knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt werden», sagt Reto Huenerwadel im Video.