Warum ich auf Apple-Watch nicht mehr verzichten will?

Weil traditionelle Schweizer Uhren nicht smart genug sind. Präzise Zeitmessung alleine ist heute kein Kaufargument mehr.

25. Februar 2020

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In den letzten Wochen wurde in verschiedenen Medien aus einem Forschungsbericht von Strategy Analytics zitiert, dass Apple im vergangenen Jahr weltweit mehr Uhren verkaufte als die gesamte Uhrenindustrie der Schweiz. Gemäss diesem Report gingen 2019 30,7 Millionen Apple-Watches über die Ladentheke, während die Schweizer Uhrenindustrie insgesamt 21,1 Millionen Einheiten verkaufte. So sind über das Jahr 2019 die Uhrenexporte der Schweiz um deutliche 13% zurückgegangen.

Auch wenn vergleichbare Studien immer relativiert werden können, sind diese Zahlen in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. So ist es noch nicht lange her, dass Apple im September 2014 den Verkaufsstart der Apple-Watch bekannt gab. Erst seit dem 24. April 2015 ist die Uhr von Apple erhältlich. Während zu Beginn gerade die Schweizer der Apple-Watch mit sehr viel Skepsis begegneten, hat sich diese in vielerlei Hinsicht neuartige Uhr innert kürzester Zeit zu einem kommerziellen Kassenschlager entwickelt. Es lässt sich also mit Sicherheit sagen, dass die Smartwatch endgültig bei den Konsumenten angekommen ist.

Dem Trend hinterherlaufen

Auch wenn sich viele Uhrenhersteller der Schweiz bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Herausforderungen bewusst waren, die sich durch die Apple-Watch ergeben, laufen sie dennoch Gefahr, diesem Trend hinterherzulaufen. Im Vergleich zur Apple-Watch ist die Verbreitung von Smartwatches «Made in Switzerland» weiterhin eher gering. Während also bei vielen traditionellen Uhrenherstellern aus der Schweiz Design, Präzision und Prestige im Vordergrund stehen, sind es bei den Smartwatches klar deren Funktionalitäten. Diese sind mannigfaltig und die eigentliche Zeitmessung ist nur mehr eine von vielen Funktionen, die diese Uhren erfüllen. Daneben stellen sie Nachrichten zur Verfügung oder messen den Puls.

Sicher, wer eine Smartwatch kauft mit der Erwartung, dass diese das Smartphone ersetze, wird schnell merken, dass dies nicht der Fall ist. Das Zifferblatt ist schlicht zu klein. Dennoch würde auch ich bis auf weiteres nicht auf die Zusatzfunktionen verzichten wollen, die mir meine Smartwatch zur Verfügung stellt. Design und Prestige müssen da klar hinten anstehen. Die jüngsten Absatzzahlen der Uhrenindustrie deuten darauf hin, dass es vielen anderen Konsumenten ähnlich geht wie mir. Innerhalb von weniger als fünf Jahren haben also die Smartwatches die Welt der Zeitmessung deutlich in Unordnung gebracht. Eine Umkehr des Trends hin zu klassischen Uhren ist nicht ersichtlich. Das Gegenteil dürfte wohl eher der Fall sein.

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Schweiz

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