Zinsprognose Juni 2023: Per Ende Jahr rechnen wir mit SNB-Leitzins von 2,0 Prozent

Die Schweizerische Nationalbank setzte den gelpolitischen Straffungskurs fort und erhöht den SNB-Leitzins auf 1,75 Prozent.

28. Juni 2023

Schweizerische Nationalbank

Gemäss der SNB bleiben die Wachstumsaussichten für die Schweizer Wirtschaft in den kommenden Quartalen eher verhalten. (Bild: SNB)

Anlässlich ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung vom 22. Juni 2023 entschied sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) für eine weitere Straffung der Geldpolitik. Damit wirkt sie dem anhaltenden Inflationsdruck mit einer Erhöhung des SNB-Leitzinses um weitere 25 Basispunkte auf 1,75 von zuvor 1,5 Prozent entgegen. In den letzten Monaten ist die Inflation deutlich zurückgekommen.

Sie betrug im Mai noch 2,2 Prozent. Damit liegt die Teuerung allerdings nach wie vor über der in der geldpolitischen Strategie der SNB definierten Preisstabilität von weniger als 2 Prozent. Der jüngste Rückgang ist dabei hauptsächlich auf eine geringere Teuerung bei importierten Waren sowie Preisrückgängen bei Erdölprodukten und Erdgas zurückzuführen.

Allerdings erfahren Güterkategorien aus dem Dienstleistungsbereich sowie dem Reise- und Tourismussektor nach wie vor deutliche Preiserhöhungen. Zudem sorgen die höheren Mieten für anhaltenden Inflationsdruck. Dementsprechend passt die SNB ihre Inflationsprognose nach oben an und geht neu für 2023 von einem Jahresdurchschnittswert von 2,2 Prozent aus und für 2024 sowie 2025 von 2,2 resp. 2,1 Prozent.

Grafik Zinsen

Zinsen in Prozent: Die Swiss Average Rates Overnight (Saron) mit verschiedenen Laufzeiten notierten zuletzt alle in der Nähe des SNB-Leitzinses von 1,75%. (Quelle: Bloomberg, HBL/Grafik: HBL Asset Management)

Gemäss der SNB bleiben die Wachstumsaussichten für die Schweizer Wirtschaft in den kommenden Quartalen eher verhalten. Auf der einen Seite wuchs das BIP im ersten Quartal 2023 mit 0,6 Prozent besser als erwartet und die Produktionskapazitäten waren zuletzt nach wie vor gut ausgelastet. Allerdings dürfte die Wirtschaftsdynamik aufgrund der sich allgemein abschwächenden Nachfrageentwicklung sowie restriktiveren Finanzierungsbedingungen weiter an Schwung verlieren.

Aufgrund der nach wie vor hartnäckigen (Kern-)Inflation ändert das HBL Asset Management seine Zinsprognose für 2023 und erwartet neu eine weitere Zinserhöhung seitens der SNB bei der nächsten Sitzung im September. Per Ende 2023 sehen wir den SNB-Leitzins bei 2 Prozent. Die Zinskurve dürfte in der Folge weiter flach bleiben.

Wir prognostizieren damit bei den mittel- bis langfristigen Saron-Swaps – und somit bei den Hypothekarzinsen – nur noch geringe Unterschiede für verschiedene Laufzeiten.

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