Die Verschuldungssituation in der Schweiz hat sich nochmals akzentuiert
Der temporäre Rückgang des Bruttoinlandprodukts zu Beginn der Krise hat die Kreditquote in der Schweiz stark negativ beeinflusst.
24. Februar 2021

Die dynamische Entwicklung auf dem Immobilienmarkt hat dazu beigetragen, dass die Verschuldungsquote in der Schweiz angestiegen ist. (Bild: toluobde/unsplash.com)
Die Kredite im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt in der Schweiz haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Die zuletzt von der SNB veröffentlichte Statistik vom 3. Quartal 2020 weist einen Schuldenanteil am BIP von 177% aus. Anfangs 2018 lag die Quote noch bei 164%. Zu berücksichtigen ist aber, dass die Schweiz aufgrund der Konstellation am Immobilienmarkt generell eine erhöhte Verschuldung aufweist.
Die Verschuldungssituation in der Schweiz spitzt sich zu
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Der Corona-bedingte temporäre Einbruch des BIP in der Schweiz führt zu einer höheren Kreditquote. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management)
Konkret heisst das, dass es sich bei den Krediten grösstenteils um gedeckte Immobilienkredite handelt. Dies hat sich während der Corona-Pandemie grundsätzlich nicht geändert. Die erhöhte Verschuldung ist daher auf 3 Faktoren zurückzuführen: 1) Der temporäre Rückgang des Bruttoinlandprodukts zu Beginn der Krise hat die Kreditquote stark steigen lassen, 2) es werden immer noch im gleichen Umfang Hypothekarkredite vergeben und 3) der Bund stellte Unternehmen in der Schweiz Corona-bedingt Liquiditätshilfen zur Verfügung.
Daher ist die aktuelle Verschuldungssituation in der Schweiz stabil und stellt keine grundlegende Gefahr für die Wirtschaft dar.
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