Die hohe Inflation sorgt zunehmend für eine ungesunde Lohndynamik
Das Risiko einer sogenannten Lohn-Preis-Spirale in der Schweiz ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt vergleichsweise gering.
30. Juni 2022

Droht eine Lohn-Preis-Spirale? Die Zentralbanken versuchen mit Zinserhöhung das Übergreifen der Inflation auf die Wirtschaft zu verhindern. (Bild: Adobe Stock)
Fachkräftemangel und Inflation sorgen in den USA sowie in der Eurozone zunehmend für höhere Fixgehälter. Unlängst warnte die US-Zentralbank Fed vor einer zunehmend «ungesunden» Lohndynamik. Doch auch in der Eurozone gewinnt die Lohndynamik an Fahrt, wenn auch nicht so deutlich wie in den USA.

Internationale Löhne im Vergleich (Veränderungen in % gegenüber Vorjahr): In den USA zogen die nominalen Löhne zuletzt um mehr als 6 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode an. (Quelle: BfS und Bloomberg/Grafik: HBL AM)
Die Schweizerische Nationalbank sieht ebenfalls ein gewisses Risiko, dass sich Zweitrundeneffekte auf die Konsumentenpreise auswirken. Unlängst haben die Zentralbanken reagiert und die Zinsen angehoben, um das Risiko einer sogenannten Lohn-Preis-Spirale zu reduzieren.
Eine Lohn-Preisspirale ist ein selbstverstärkender Prozess, bei dem ein Anstieg des Preisniveaus einen Anstieg der Löhne bewirkt, der wiederum zu einer Preisanpassung nach oben führt. Allerdings scheint das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale in der Schweiz zum gegenwärtigen Zeitpunkt vergleichsweise gering. Im Gegensatz zu den USA war die Nominallohnentwicklung in der Schweiz in den letzten Jahren zeitweise sogar rückläufig. Auch aus diesem Grund ist ein wirklich breites Übergreifen der Inflation hierzulande noch nicht festzustellen.
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