Ausländische Emittenten sorgen am Kapitalmarkt in Schweizer Franken für willkommene Abwechslung

Der Kapitalmarkt in Schweizer Franken erlebt im Jahr 2023 ein beeindruckendes Wachstum an Neuemissionen und verzeichnet eine verstärkte Präsenz ausländischer Emittenten.

1. November 2023

Ausländische Emittenten sorgen am Kapitalmarkt in Schweizer Franken für willkommene Abwechslung

Der Anteil der ausländischen Emissionen hat im Vergleich zum inländischen Segment (ohne Eidgenossenschaft, Pfandbriefe, CH-Kantone und CH-Städte) zugenommen. (Bild: Adobe Stock)

Der Kapitalmarkt in Schweizer Franken verzeichnet im Jahr 2023 einen bemerkenswerten Anstieg an Neuemissionen im Vergleich zu den Vorjahren (siehe Grafik unten). Dies deutet auf das fortwährende Vertrauen in die Stabilität und Attraktivität des Schweizer Finanzmarktes hin. Besonders hervorzuheben ist die gestiegene Anzahl ausländischer Emittenten. Unter Ausschluss von Pfandbriefanleihen, CH-Staatsanleihen, CH-Kantone und CH-Städte liegt der Marktanteil des Auslandsegments am Emissionsvolumen im laufenden Jahr bei über 50 Prozent.

Vorteile dank Währungsswaps

Doch warum ist die Kapitalaufnahme in Schweizer Franken für internationale Akteure zunehmend attraktiv? Ein interessanter Aspekt ergibt sich, wenn die mit den Bond-Emissionen aufgenommene Frankenbeträge in Euro oder US-Dollar gewechselt (geswapt) werden. Ausländische Emittenten sehen sich naturgemäss dem Risiko der Währungsvolatilität ausgesetzt und sichern sich daher üblicherweise mittels Währungsswaps ab. Sie nehmen Fremdkapital im CHF-Markt auf, um diese Verbindlichkeiten zu vorteilhaften Konditionen in ihre Heimwährung – meistens USD oder Euro – zu wechseln. In diesem Jahr sind diese Konditionen besonders attraktiv: Ein ausländischer Emittent kann sich über den Kapitalmarkt in Schweizer Franken um rund 20 bis 30 Basispunkte günstiger refinanzieren als über seinen heimischen Kapitalmarkt.

Volumen in Mrd. CHF (linke Skala), Auslandsegment in % (rechte Skala)

Volumen in Mrd. CHF (linke Skala), Auslandsegment in % (rechte Skala): Kapitalmarkt-Emissionen von in- und ausländischen Schuldnern (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management)

Leicht höhere Verzinsung

kommt, dass ausländische Schuldner auch einen wachsenden Kreis von Kunden in der Schweiz ins Visier genommen haben. Da die wichtigsten Zentralbanken aktuell ihre durch Obligationen- Kaufprogramme aufgeblähten Bilanzen reduzieren, entfällt für den Anleihenmarkt eine grosse Käufergruppe von Euro- und USD-Obligationen. Aus diesem Grund richten internationale Emittenten vermehrt ihren Fokus auf kleinere Obligationenmärkte, zu denen auch der Schweizer Markt gehört.

Die verstärkte Präsenz internationaler Emittenten ist für inländische Investoren eine gute Nachricht. Das breitere Angebot an Emittenten ermöglicht eine bessere Diversifikation der Kredit-, Sektor- und Zinsrisiken in den Portfolios. Dazu kommt, dass CHF-Obligationen aus dem Auslandssegment eine leicht höhere Verzinsung aufweisen als ihre Pendants aus dem Inland. Auch unser aktiv bewirtschafteter HBL AM Fonds für Unternehmensanleihen in Schweizer Franken profitiert vom steigenden Emissionsvolumen der letzten Jahre und von der zunehmend wachsenden Zahl ausländischer Emittenten.

Im Markt für Anleihen in Schweizer Franken ist für Investoren ein aktives Management bedeutend. Unternehmen, die sehr viel Geld am Kapitalmarkt aufnehmen müssen, sind im Leitindex für Obligationen – Swiss Bond Index – sehr prominent vertreten. Somit entsteht für passive Index- ETFs eine ungewollte Konzentration auf Unternehmen mit einer höheren Verschuldung. Dazu kommt, dass die sehr ungewöhnliche Zinskurve und die hohe Volatilität ein punktuelles Absichern der Zinsrisiken benötigen.

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