Vorwürfe der Währungsmanipulation haben keinen Einfluss auf die SNB-Politik
Die USA sagen, die Schweiz manipuliere mit Marktinterventionen den Wechselkurs des Frankens. Die Überbewertung des Frankens ist aber auf dem höchsten Stand seit 2015.
6. Januar 2021

Die anhaltenden Deviseninterventionen der Schweizerischen Nationalbank übersteigen in letzter Zeit die von den USA tolerierten Niveaus. (Bild: SNB)
Am 16. Dezember 2020 stufte das US-Finanzministerium die Schweiz als Währungsmanipulatorin ein. In den Augen der USA ist der Leistungsbilanzüberschuss der Schweiz viel zu gross und auch die anhaltenden Deviseninterventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) übersteigen in letzter Zeit die von den USA tolerierten Niveaus. Die Einschätzung als Währungsmanipulatorin ist zwar unangenehm, Konsequenzen für die Geldpolitik der Schweiz ergeben sich daraus aber keine.
Franken ist beständig gestiegen
in Pkt.

Der Wert des Frankens hat sich mit Blick auf die letzten 20 Jahre auf hohem Niveau eingependelt. (Quelle: Bundesamt für Statistik/Grafik: HBL Asset Management)
Nimmt man den realen effektiven Wechselkursindex des CHF als Grundlage, ist auch trotz stetiger Transaktionen der SNB am Devisenmarkt der Wert des Schweizer Frankens in den letzten zwei Jahren beständig gestiegen (s. Grafik). Die Überbewertung ist mit rund 15 Prozent auf dem höchsten Stand seit 2015. Die von den USA kritisierten Handelsströme zwischen den USA und der Schweiz haben sich deshalb aber nicht verändert. Grund dafür ist hauptsächlich die Pharmaindustrie, deren Exporte von der Währungssituation kaum beeinflusst werden. Es gibt für die SNB also keine Alternative zu den Interventionen am Devisenmarkt.
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