Passives Investieren birgt Risiken wegen der Indexschwergewichte

Breit gestreut ist nicht gleich breit gestreut: Wer in ETF investiert, sitzt oft auf einem Klumpenrisiko – ohne es zu merken. Auch der Schweizer Leitindex Swiss Market Index ist davon betroffen.

1. Oktober 2025

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Passives Investieren über ETF (Exchange Traded Funds) ist beliebt – aus guten Gründen: geringe Kosten, einfache Umsetzung und die Möglichkeit, an der Entwicklung ganzer Märkte teilzuhaben. Doch wer in breite Indizes investiert, ist nicht automatisch breit diversifiziert. Denn die Zusammensetzung vieler Indizes hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert.

Grafik Mag7

Das Klumpenrisiko der «Mag 7» im US-Aktienindex S&P 500 (linke Skale: Marktkapitalisierung in Bio. USD; rechte Skala: Anteil im S&P 500 in %). (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management; Daten per 29.09.2025)

Schwergewichte geben Takt vor

Ein aktuelles Beispiel liefert der US-Leitindex S&P 500. Die sogenannten «Magnificent 7» – Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla – machen zusammen inzwischen über 30 Prozent des Index aus (s. Grafik). Ein Drittel des Investments hängt damit an nur sieben Tech-Giganten. Die restlichen 493 Unternehmen teilen sich die übrigen 70 Prozent.

Diese sieben Unternehmen sind nicht nur für einen Grossteil der Kursgewinne der vergangenen Jahre verantwortlich, sondern auch massgeblich für die aktuellen Allzeithochs an den US-Börsen. Doch sie bergen auch erhebliche Klumpenrisiken: politische Eingriffe, strengere Regulierung, Kartellverfahren oder geopolitische Spannungen – etwa zwischen den USA und China – könnten sich massiv auf den gesamten Index auswirken.

Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Schweiz: Im Swiss Market Index (SMI) dominieren Nestlé, Roche und Novartis. Diese drei Schwergewichte machen zusammen über 50 Prozent der Marktkapitalisierung des Index aus. Die scheinbar breite Streuung eines SMI-ETF relativiert sich also schnell – auch hier hängt viel von wenigen Einzeltiteln ab.

Auf Diversifikation achten   

Anlegerinnen und Anleger sollten sich deshalb bewusst machen: Auch passives Investieren ist nicht risikofrei. Wer echte Diversifikation anstrebt, sollte gezielt auf Alternativen achten – etwa auf breit diversifizierte Indizes, Themen-ETF, Small- und Mid-Caps oder eine globale Streuung über verschiedene Regionen und Branchen hinweg.

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