Die Krise im chinesischen Immobilienmarkt weitet sich aus
Chinas Wirtschaftswachstum blieb bisher hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück. Dennoch sollten wir die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt nicht gänzlich abschreiben.
30. August 2023

Die Krise auf dem Immobilienmarkt und die stagnierende Nachfrage aus dem Ausland beeinträchtigt Chinas Wirtschaft negativ. (Bild: Weichao Lian/unsplash.com)
Nach der Abkehr von der strikten Null-Covid-Politik scheint China sowohl international als auch im eigenen Land den gesteckten Erwartungen nicht gerecht zu werden. In dieses Bild passt der kürzliche Insolvenzantrag des grössten chinesischen Immobilienentwicklers, Country Garden, der die Immobilienkrise im Reich der Mitte erneut aufflammen lässt. Nachdem die chinesische Regierung Ende 2022 mit einem Nothilfepaket den kriselnden Immobilienfirmen unter die Arme gegriffen hatte, schien die Immobilienkrise zwischenzeitlich in den Hintergrund zu geraten.
Allerdings drohen die aktuellen Verwerfungen im Immobiliensektor nun auf andere Bereiche der heimischen Wirtschaft überzugreifen. Kürzlich senkte die chinesische Zentralbank die Zinsen, um die Lage zu stabilisieren. Aus unserer Sicht wird es allerdings weitaus einschneidendere Massnahmen benötigen, um die anhaltenden Turbulenzen nachhaltig zu lösen.

Kurs in Prozent des Nominalwerts: Die Anleihen des chinesischen Immobilienkonzerns Country Garden haben in jüngster Zeit massiv an Wert eingebüsst. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management)
Optionen noch nicht ausgeschöpft
Neben den Herausforderungen im krisengeplagten Immobiliensektor wird die chinesische Wirtschaft auch von einer stagnierenden Nachfrage aus dem Ausland beeinträchtigt, was die stark auf den Warenexport ausgerichtete Wirtschaft hart trifft. Zudem bereiten ein schwächerer Inlandskonsum, hohe Verschuldung lokaler Gemeinden sowie steigende Jugendarbeitslosigkeit der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt Probleme.
Die Verunsicherung ausländischer Investoren in Bezug auf China bleibt daher bestehen. Unsere Ansicht ist jedoch, dass die Zentralregierung in Peking über die erforderlichen Instrumente und politischen Handlungsspielräume verfügt, um auch dieser herausfordernden Aufgabe gerecht zu werden.
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