Die Renaissance asiatischer Schwellenländer

In den letzten Monaten haben asiatische Aktien hohe Kursgewinne erzielt. Im Frühjahr haben sie Anleger wegen Corona noch aus den Portfolios geworfen.

26. November 2020

Retonomics Illu 1920X1080 1024X576

2020 war die Corona-Epidemie das dominierende Thema. Zwar gab es zum Ende des Jahres 2019 vereinzelt Berichte über einen neuen, besonders gefährlichen Virus aus China. Doch nur die wenigsten hätten wohl zu jenem Zeitpunkt damit gerechnet, dass dies innerhalb lediglich eines Quartals zu einem Stillstand der Weltwirtschaft führen würde. Ebenso unwahrscheinlich erschien in der Folge eine schnelle Rückkehr zur Normalität.

Mit Sicherheit haben die getroffenen wirtschaftspolitischen Massnahmen geholfen, dass die Wirtschaft relativ schnell in die Spur zurückgefunden hat. Entsprechend den neuen Informationen entwickelten sich auch die Kurse an den internationalen Finanzmärkten. Wir können uns noch gut erinnern, wie zum Jahresbeginn 2020 jene Portfolios im Fokus standen, die möglichst wenig gegenüber China und dem übrigen Asien exponiert waren. Dazu kamen die Sorgen über den Handelskrieg zwischen den USA und China.

In der Folge wurden Ranglisten gezogen von den Unternehmungen, bei denen das China-Geschäft eine besonders grosse Bedeutung hat. Diese Aktien wurden aussortiert. Anlagen in Schwellenländer wurden grundsätzlich hinterfragt. Diese Überlegungen haben sich in erster Linie aus drei Gründen als zu kurzsichtig erwiesen. Zum einen haben sich die Aktienmärkte wieder relativ schnell erholt.

Wer hätte das gedacht?

Zum Zweiten scheinen gerade in Asien die Staaten die Corona-Epidemie besonders erfolgreich bekämpft zu haben. Die veröffentlichten Fallzahlen sind tiefer als in den entwickelten Volkswirtschaften des Westens. Zu guter Letzt haben gerade die Schwellenländer grösseres Wachstumspotential. Unterstützt wird diese Entwicklung in vielen asiatischen Volkswirtschaften durch die Tatsache, dass in diesen Ländern viel Geld in zukunftsgerichtete Geschäftsmodelle und Technologien investiert wurde und immer noch wird.

So werden beispielsweise die Begriffe Technologie und Asien an den Finanzmärkten in vielen Fällen Hand in Hand verwendet. Die Folge waren substanzielle Kursgewinne der asiatischen Aktien in den letzten Monaten. In Japan hat der Leitindex Nikkei in den letzten Tagen das höchste Niveau seit 16 Jahren erreicht und auch die Börsen-Indizes anderer asiatischer Länder verzeichneten bemerkenswerte Kursgewinne. Dies gilt für Taiwan genauso wie für Südkorea oder China.

Wer hätte dies im März 2020 gedacht? Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Investitionen in diese Region lohnen sich weiterhin. Risikolos sind auch diese Anlagen allerdings nicht. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Vormachtstellung Chinas auch unter der neuen US-Regierung Biden in Frage gestellt wird. Eine möglichst breite Diversifikation ist in unseren Augen für Anleger deshalb zielführend.

Artikel teilen

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um diesen Inhalt anzusehen.

Finanzmarkt-Update 04|2024

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um dieses Video anzusehen.

27. März 2024

«Knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt»

Im ersten Quartal 2024 sind die Konsumenten- und US-Konjunkturzahlen zum Teil besser als erwartet ausgefallen. Insgesamt lagen die Konjunkturdaten aber im Rahmen der Erwartungen. Für echte Überraschungen sorgten dagegen die Zentralbanken von Japan und der Schweiz. «Die Schweizer Zinssenkung befeuert Spekulationen, dass die Inflation zurückkommen könnte, weshalb knappe Güter wie Gold und Bitcoin vermehrt nachgefragt werden», sagt Reto Huenerwadel im Video.

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um diesen Inhalt anzusehen.

Bitte Marketing-Cookies akzeptieren, um diesen Inhalt anzusehen.