Die Corona-Krise geht in die Geschichte ein

Nachdem die Folgen der Corona-Pandemie lange Zeit ungewiss waren, ist nun mit deutlichen Bremsspuren, insbesondere im Welthandel zu rechnen.

25. März 2020

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Was kommt nach der Pandemie? Für mutige Investoren kann es Sinn machen, graduell wieder Positionen an den Aktienmärkten aufzubauen. Die Bilanzsumme der Firmen ist jetzt ein wichtiger Indikator. (Bild: peterschreiber.media/Adobe Stock)

Mit den Ereignissen über das letzte Wochenende und der Ankündigung des Notstands in vielen Europäischen Ländern inklusive der Schweiz zu Beginn der Woche hat die Coronavirus-Krise einen neuen Höhepunkt erreicht. Die Verwerfungen an den Finanzmärkten sind gross und viel wird aktuell über die grössten Tagesverluste der Leitbörsen seit dem Herbst 1987 berichtet. Es ist offensichtlich, dass es den einzelnen Unternehmen unter den gegebenen Umständen schwer fallen wird, für das erste Halbjahr 2020 gute Nachrichten zu veröffentlichen.

Auch auf aggregierter Basis ist bei den verschiedenen Konjunkturindikatoren rund um den Globus mit negativen Überraschungen zu rechnen. Das Coronavirus hat bei der Weltkonjunktur zur Vollbremsung geführt. Auch mehren sich an den Finanzmärkten die Stresssymptome. So ist beispielsweise das Volatilitätsmass des VIX in den letzten Tagen auf höhere Werte als in der Finanzmarktkrise angestiegen und auch die Risikoprämien für Anleihen aller Ausprägungen sind innert kürzester Zeit auf Höchstwerte geklettert. Auch auf dem Geld- und Devisenmarkt hat sich die Situation derart angespannt, dass sich die Preisfindung für diese Finanzmarktinstrumente stark verschlechtert hat. 

Von den in der Folge beschlossenen fiskal- und geldpolitischen Massnahmen war an dieser Stelle schon wiederholt die Rede. Dabei fällt auf, dass die geschnürten Massnahmenpakete verschiedene Adressaten haben. Von der Geldpolitik ist zu berichten, dass die Geldschleusen in den letzten Jahren ausser in den USA in keiner Volkswirtschaft wirklich geschlossen wurden. In den letzten Tagen wurde die Liquidität dagegen noch einmal kräftig erhöht. Die Liquidität an den Finanzmärkten ist damit um ein Vielfaches höher als zum Zeitpunkt der Finanzmarktkrise. Gezielte Massnahmen der Zentralbanken hatten dabei den Devisenmarkt im Fokus.

Die Hauptstossrichtung der geldpolitischen Aktivitäten der wichtigsten Zentralbanken liegt aber darin, mit verschiedenen Programmen Anlagen – in erster Linie Obligationen — zu kaufen. Die Aktivitäten der verschiedenen Zentralbanken sind vor allem auch vor dem Hintergrund der in den letzten Tagen angedachten fiskalischen Massnahmen der verschiedenen Länder im Kampf gegen das Coronavirus zu sehen. So haben die Regierungen beinahe ausnahmslos üppige finanzielle Hilfspakete angekündigt, um die wirtschaftlichen Folgen der einschneidenden Abriegelung weiter Teile der Gesellschaft zu lindern.

«Die Frage ist nicht, ob die Massnahmen Wirkung zeigen, sondern wann.»

Die Frage ist nicht, ob die Massnahmen Wirkung zeigen, sondern wann. Dies wird sich auch auf die Finanzmärkte auswirken. Für ganz mutige Investoren kann es also durchaus Sinn machen, graduell wieder Positionen an den Aktienmärkten aufzubauen. Nach den Anspannungen an den Finanzmärkten stehen dabei Unternehmen im Fokus, die mit einer verhältnismässig geringen Bilanzsumme operieren und die wichtige Güter für den Alltag zu überschaubaren Preisen zur Verfügung stellen.

Im Umkehrschluss sind Aktien derjenigen Unternehmen unattraktiv, die mit einer grossen Bilanzsumme operieren oder grosse Investitionsprojekte aus dem privaten Sektor bedienen. Dabei spielt es eine untergeordnete Rolle, ob es sich um gross- oder mittelkapitalisierte Unternehmen handelt. 

Nachdem sich die Bedrohungslage durch das Coronavirus in Asien scheinbar wieder entschärft, sind Geschäftsmodelle mit einem Asien-Fokus für Anleger auf den aktuellen Niveaus attraktiv. Im Weiteren erachten wir Aktien aus dem Gesundheits- respektive Technologiesektor weiterhin als attraktiv. Medizinische Lösungen helfen die Not der Corona-Patienten zu lindern und dank digitalen Ansätzen ist auch das «Social Distancing» einfacher möglich.

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