Tiefe Volatilität: Die Aktienmärkte steigen allen Widrigkeiten zum Trotz

Trotz diversen Unsicherheiten befindet sich die Volatilität gemessen am VIX-Index auf historisch tiefen Niveaus. Dies spricht für eine positive Entwicklung an den Aktienmärkten.

30. April 2024

Tiefe Volatilität: Die Aktienmärkte steigen allen  Widrigkeiten zum Trotz

Bilder der Zerstörung aus Gaza: Der Nahost-Konflikt ist für die Finanzmärkte bisher von untergeordneter Bedeutung. (Bild: Adobe Stock)

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Finanzmarktkrise, aber niemand bemerkt es. Dieses ironisch anmutende Szenario scheint sich gegenwärtig mit Blick auf die internationalen Finanzmärkte, wohlgemerkt im übertragenen Sinne, tatsächlich abzuspielen. Seit Ende des letzten Jahres setzen die Aktienmärkte aller Widrigkeiten zum Trotz unbeirrt ihren Aufwärtstrend fort.

Auf historisch tiefen Niveaus

Ein Blick auf den VIX-Index verdeutlicht diese Entwicklung. Der VIX-Index drückt die Schwankungsbreite respektive die Volatilität des Index S&P 500 mit den 500 wertvollsten Unternehmen der Vereinigten Staaten aus. Je höher der VIX-Index ansteigt, desto grösser ist die Unsicherheit an den Aktienmärkten. Gemessen am langjährigen Durchschnitt von 19,6 Prozent liegt der VIX-Index aktuell mit 15,7 Prozent auf historisch tiefen Niveaus.

Nicht einmal die jüngste Eskalation im Nahostkonflikt – der VIX-Index stieg kurzzeitig auf rund 20 Prozent an – vermochte die Aktienmarkt-Rally aus den Fugen zu bringen.

Dies spricht für eine nachhaltig positive Entwicklung oder anders formuliert sehen die Finanzmärkte gegenwärtig mehr Aufwärts- als Abwärtspotenzial. Dies mag auf den ersten Blick erstaunen, lassen sich vordergründig genügend dunkle Wolken über der konjunkturellen Grosswetterlage ausmachen.

Entwicklung des VIX-Index

Entwicklung des VIX-Index (in Pkt.): Die Schwankungsbreite des US-Aktienmarktes notiert auf tiefem Niveau. Die Finanzmarktakteure lassen sich derzeit scheinbar nicht so schnell aus der Ruhe bringen. (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management/Daten per 26.04.2024)

Aber weder die höheren Zinsen, der schwächelnde Immobilien- und Baumarkt in Deutschland, die hartnäckige Inflation bei gelichzeitig abflachendem Wirtschaftswachstum in den USA, noch die nachlassende Euphorie rund um das Thema künstliche Intelligenz scheinen die Finanzmarktakteure nachhaltig aus der Ruhe zu bringen. Sollte sich einer oder gleich mehrere der genannten Unsicherheitsfaktoren im Jahresverlauf abschwächen, dürfte dies den anhaltenden Aufwärtstrend an den Aktienmärkten zusätzlich befeuern.

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