Gold bleibt stabil – warum Bitcoin als «digitales Gold» kein echter Ersatz ist
Trotz wachsender Begeisterung für Bitcoin behauptet sich Gold weiterhin als sicherer Hafen. Die schwache Korrelation zwischen beiden zeigt: Gold und Bitcoin sind nicht austauschbar.
30. Oktober 2025

Erwartungen sollten realistisch bleiben: Gold reagiert auf makroökonomische Faktoren, Bitcoin stärker auf Marktliquidität und Risikobereitschaft. (Bild: Adobe Stock (KI))
In den vergangenen Jahren hat sich Gold als robuste und bewährte Anlage etabliert. Nach der starken Aufwärtsbewegung während der Pandemie, als der Preis über 2’000 US-Dollar je Unze stieg, konnte sich das Edelmetall dauerhaft auf hohem Niveau behaupten und neue Rekorde erklimmen.
Besonders 2024 und 2025 unterstrich Gold seine Stärke: Geopolitische Unsicherheiten, hohe Staatsverschuldung und sinkende Realzinsen führten zu einer verstärkten Nachfrage. Der Preis erreichte in diesem Jahr neue Allzeithochs und bestätigte damit seine Rolle als sicherer Hafen in volatilen Marktphasen.
Gold und Bitcoin korrelieren kaum
Gleichzeitig wird Bitcoin immer häufiger als «digitales Gold» bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend. Zwar teilen beide Anlagen die Eigenschaft der Knappheit, doch ihre Kursentwicklungen verlaufen unabhängig voneinander. Eine Korrelation nahe null zeigt, dass Gold und Bitcoin kaum linear verbunden sind – die Bewegung des einen gibt keinen verlässlichen Hinweis auf die Richtung des anderen. Die Korrelation schwankt zudem stark über die Zeit und ist weder dauerhaft positiv noch negativ (s. Grafik). Das verdeutlicht, dass Gold und Bitcoin nicht austauschbar sind – weder als Inflationsschutz noch als Krisenabsicherung

Gold und Bitcoin korrelieren weder dauerhaft positiv noch negativ (Wertentwicklung in Prozent (0 = 01.01.2024) (Linke Skala); Korrelation zwischen +/– 1 (Rechte Skala)) (Quelle: Bloomberg/Grafik: HBL Asset Management; Daten per 27.10.2025)
Keine Ankerposition im Portfolio
Für Anlegerinnen und Anleger kann die Beimischung beider Anlagen zur Diversifikation beitragen. Dennoch sollten Erwartungen realistisch bleiben: Gold reagiert auf makroökonomische Faktoren, Bitcoin stärker auf Marktliquidität und Risikobereitschaft. Gold bleibt daher eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio, die das Rendite-Risiko-Profil verbessern kann. Das Gold sollte jedoch keine Ankerposition einnehmen. Und vor allem: Gold lässt sich aus den genannten Gründen nicht durch Bitcoin ersetzen
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30. Oktober 2025
«Eine breite Diversifikation tut Not»
Die Finanzmärkte bewegen sich bis Ende 2025 in einem Spannungsfeld. Auf der einen Seite gut laufende Unternehmen mit positiven Überraschungen an der Ergebnisfront. Auf der anderen Seite eine mögliche Börsenkorrektur mit potenziellen Folgen für die Gesamtwirtschaft. «Wir sehen zwar keine Blase, aber eine breite Diversifikation tut Not», sagt Reto Huenerwadel, Leiter des HBL Asset Managements, im Video.
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