Der US-Doller büsst gegenüber dem Franken massiv an Wert ein
Die US-Währung hat gegenüber dem Schweizer Franken, aber auch gegenüber vielen anderen internationalen Devisen an Wert eingebüsst. Dafür gibt es verschiedene Gründe.
6. August 2020
An den Devisenmärkten ist der US-Dollar gegenwärtig der grosse Verlierer. Zum ersten Mal in diesem Jahr konnten im Juli alle internationalen Leitwährungen gegenüber der US-Währung zulegen. Wir sehen drei Hauptursachen: Die ungeschickt anmutende Corona-Politik der US-Regierung, ernüchternde Wirtschaftsaussichten und die expansive Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Dies führte dazu, dass der Dollar-Spot-Index per Ende Juli auf dem tiefsten Stand seit Jahren notierte. Zeitgleich legte der Schweizer Franken gegenüber dem Dollar kräftig zu. Ein Dollar kostet derzeit weniger als 92 Rappen – so wenig wie seit 2015 nicht mehr.
Der Dollar neigt zur Schwäche
Franken pro Dollar (linke Skala); Indexpunkte (rechte Skala)
Derweil erwägt das US-Finanzministerium die Eidgenossenschaft als Währungsmanipulator einzustufen. Vor allem wegen den jüngsten Interventionen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Devisenmarkt, die eine zu starke Aufwertung des Schweizer Frankens verhindern sollten. Allerdings bleibt der SNB keine andere Möglichkeit als Devisen zu kaufen, wenn sie mit dem Bilanzwachstum der grossen Zentralbanken mithalten will. Aus diesem Grund vertrauen wir aktuell darauf, dass es der SNB gelingen dürfte die US-Behörden davon zu überzeugen, die Schweiz nicht auf eine „schwarze Liste“ zu setzen.
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