Der Euro im Aufwind
Der Franken verliert gegenüber dem Euro weiter an Wert. Hat die Schweizer Währung die Funktion als Hort der Sicherheit verloren?
9. Mai 2018
Der Monat April brachte wenig neue Impulse für die internationalen Finanzmärkte – weder für Konjunkturpessimisten noch für Wachstumseuphoriker. Dass es in den letzten Wochen dennoch zu Bewegungen an den Finanzmärkten gekommen ist, liegt in erster Linie an den Devisenmärkten. Der Franken hat gegenüber den wichtigsten Handelswährungen weiter an Wert verloren.
Spannend ist dabei die Tatsache, dass auch in Zeiten mit erhöhter Unsicherheit der Franken schwächelt. Es scheint, als ob die Funktion des Frankens als Hort der Sicherheit an Bedeutung verloren hätte. So bewegte sich der Euro trotz der verschärften Tonalität zwischen den USA und dem Rest der Welt in Sachen Handelsbeziehungen gegen die psychologisch wichtige Marke von 1.20 Franken.
Zinserhöhungen nach hinten verschoben
Damit wurden wieder die Werte erreicht, die zuletzt im Januar 2015 vor dem Aufheben der Kursuntergrenze beobachtet werden konnten. Dies liegt auch daran, dass die Marktteilnehmer die Erwartung einer Zinserhöhung durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf der Zeitachse weiter nach hinten verschoben haben.
Am Ursprung dieser Entwicklung liegt mit Sicherheit die jüngste geldpolitische Lagebeurteilung durch die SNB. Die Tatsache, dass die bedingten Inflationsprognosen über den gesamten Prognosehorizont nach unten revidiert wurden, deutet nicht auf einen baldigen Zinsschritt seitens der SNB hin.
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