Bossard-CEO: «Wir wünschen uns noch viele Teslas»

Die Zuger Bossard Group beliefert weltweit Firmen mit Produkten der Verbindungstechnik. Auch die elektronische Wunderkiste Tesla wird mit Schrauben aus dem Hause Bossard gefertigt. David Dean, CEO der Bossard Group, im Gespräch.

12. Dezember 2017

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Hat mit Industrie 4.0 schon früh angefangen: David Dean, CEO der Bossard Group. (Bild: HBL-WebTV)

Zwar ist ein Tesla eine digital hochgerüstete Wunderkiste mit Bordcomputer, Internetanschluss, Autopiloten und leistungsfähiger Bild-, Ultraschall- und Radarsignal-Verarbeitungssoftware und 360-Grad-Rundumüberwachung des Fahrzeugs. Aber beim Bau des Fahrzeuggehäuses kommen herkömmliche Schrauben und andere Produkte der klassischen Verbindungstechnik zum Einsatz. Und zwar solche des Zuger Logistikkonzerns Bossard Group.

Der US-Autohersteller ist für die Zuger eine richtiger Kassenschlager: «Tesla macht etwa 7 Prozent unseres Konzernumsatzes aus und ist damit ein sehr wichtiger Kunde für uns», sagt David Dean, CEO der Bossard Group, im Beitrag des HBL-WebTV . Tesla setzt nämlich bei der Montage des Fahrzeuges auf mechanische Verbindungstechniken, mit denen die einzelnen Teile zusammengehalten werden. Auf die Frage, ob Autohersteller nicht immer mehr Klebetechnik verwenden, meint Dean, dass das eine das andere nicht ausschliessen, sondern ergänzen würde. «Der mechanische Verbindungstechnik-Weltmarkt beträgt über 90 Milliarden Dollar und er wächst ähnlich stark wie der Markt für Klebetechniken», so Dean.

In der Disziplin Verbindungstechnik kennt sich der Zuger Bossard-Konzern bestens aus. «Wir handeln seit eh und je mit Schrauben und anderen Produkten der Verbindungstechnik, und stellen heute mit intelligenten Logistiksystemen sicher, dass die Fabriken unserer Kunden stets mit genügend Schrauben, Muttern und andere Verbindungselemente ausgerüstet sind», so Dean im Gespräch weiter.

Industrie 4.0 und Internet of Things

Bossard sei schon lange kein einfacher Schraubenhändler mehr. Heute geht es um eine Art digitales Rundum-Management der Kundenbedürfnisse. Das beginnt mit einer Bedarfsanalyse, auf deren Basis später eine ständige Verfügbarkeit der benötigten Produkte in den gefragten Mengen am richtigen Ort ermöglicht werden soll. «Unsere Kunden müssen keine Bestellungen für Nachschub aufgeben, unsere Systeme erkennen das automatisch und lösen dann die entsprechenden Lieferungen aus», erklärt Dean Ende November 2017 im Gespräch mit dem HBL Asset Management.

Heute würde man diese Art des computergesteuerten Supply-Chain-Managements als Industrie 4.0, Internet of Things, digitale Revolution oder mit anderen Begriffen bezeichnen. «Wir haben schon vor zwanzig Jahren damit angefangen», sagt Dean. Klar hätten sich die Systeme auch bei Bossard aufgrund der neuen technologischen Möglichkeiten in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Entscheidend sei aber, dass man schon sehr früh mit dem smarten Fabrikmanagement begonnen habe. «Jetzt, wo Begriffe wie Internet of Things oder Industrie 4.0 in den Chefetagen angekommen sind, ist bei uns richtig Zug drin», so Dean.

Günstige Beurteilung der Konjunktur

Das intelligente Logistikmanagement bringe es auch mit sich, dass man ziemlich gut über die Nachfragesituation im Industriesektor im Bilde sei und damit auch ein generelles Bild der konjunkturellen Situation erhalte. «Im Moment sieht es recht günstig aus, es wird viel produziert», so Dean.

Und wie kann Bossard mit den digitalen Logistikern und Big-Data-Giganten wie Amazon mithalten? «Wir sind im Spitzensport tätig und nicht wie Amazon und Co. im Breitensport», sagt Dean. Bossard fokussiere auf bestimmte Nischen im Industriesektor. «Neben der Logistik braucht es auch technische Unterstützung, das ist keine rein logistische Angelegenheit», so der Konzernchef des börsenkotierten Unternehmens aus Zug, das Ende November 2017 im HBL-Traker-Zertifikat «Aktien Schweiz: Small- und Mid-Caps» nach dem Flughafen Zürich und der Belimo Holding die drittgrösste Position ausmachte.

Im Video erfahren Sie, wieso Dean grosse Ankeraktionäre als Vorteil erachtet und wo er die geografischen Schwerpunkte für die Zukunft der Bossard Group sieht.

Bossard-CEO: «Wir sind im Spitzensport tätig»

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